Umbau gegen die Zeit: 24 Stunden Operation am offenen Herzen des Großklärwerks Köln

15.09.2022

Umbau gegen die Zeit: 24 Stunden Operation am offenen Herzen des Großklärwerks Köln

Auf dem Großklärwerk Köln (1,57 Mio. E) wurde die hydraulische Verteilung auf die Nachklärbe-cken in der Vergangenheit unvorteilhaft gestaltet. Dadurch kam es bei Starkregenereignissen im-mer wieder zu Rückstau in Richtung des Verteilerbauwerks. Dies führte zu einer ungleichmäßigen Verteilung und hydraulischen Überlastung von einzelnen Nachklärbecken.

Verteilerbauwerke sind das hydraulische Nadelöhr der Kläranlage. Der Umbau gleicht einer Operation am offen Herzen. Alle nachfolgenden Elemente der Kläranlage können während der „Operation“ nicht versorgt werden. Erschwerend kam hinzu, dass bei Regenwetter bis zu 9,5 m³/s das Verteilerbauwerk passieren. Ein schneller Umbau, um diesen Abschnitt der Kläranlage möglichst nur kurz außer Betrieb zu nehmen, stand daher im Fokus.

In den bestehenden Quelltopf wurde eine Edelstahl-Zylinderkonstruktion eingesetzt, die perfekt an den bestehenden Wänden des Quelltopfs andockt. Aufgrund der Baugröße des Zylinders (Durchmesser 7,00 m, Höhe 1,90 m) wurde er in mehreren Segmenten als Baukastensystem vorgefertigt und vor Ort im Quelltopf zusammengeschraubt.

Für absolute Passgenauigkeit wurde mittels Laserscan der Bestand aufgenommen und der neue Edelstahlzylinder in ein 3D-Modell hineinkonstruiert

Verteilerbauwerk im ursprünglichen Zustand.
Verteilerbauwerk im ursprünglichen Zustand.
Laserscan des bestehenden Bauwerks und 3D-Modell des Verteilerbauwerks mit neuem Edelstahlzylinder (in Rot)
Laserscan des bestehenden Bauwerks und 3D-Modell des Verteilerbauwerks mit neuem Edelstahlzylinder (in Rot)

Am 23. November 2021 war es dann während einer Trockenwetterphase soweit:
Das gesamte Abwasser wurde über einen Teil der Belebungsbecken und über eine weitere Nachklärbeckengruppe des Klärwerks geschickt. Die Tages-Zulaufspitze wurde im Kölner Kanalnetz teilweise zurückgestaut – natürlich ohne, dass es zu einem Abschlag in den Rhein kam!

Schon während der Nacht wurde der Zulaufkanal zum Verteiler leergepumpt.
Morgens um 6.00 Uhr begann dann die Montage (in zwei Schichten). Segment für Segment wurden zunächst die Seitenerhöhungen und anschließend die Zylinderelemente montiert.
Um 23 Uhr wurde es spannend, als das letzte Zylindersegment abschließend angeschraubt wurde: Es passte perfekt! -- Dem im Voraus erstellten Laserscan sei Dank! Gegen Mitternacht wurde der umgebaute Verteiler problemlos wieder in Betrieb genommen. 


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